Nix für James Bond – Fluchtautos für alle!

Mit durchdrehenden Rädern ins Sabbatical: Abhauen, in die Karre springen, den Zündschlüssel drehen, Gas geben und mit durchdrehenden Rädern davon rasen, raus aus dem Alltag, eine Küstenstraße entlang, die Sonne scheint in den offenen Wagen, und wenn man genug gefahren ist, geht man einfach in das zufälligerweise, selbstverständlich aber in bester Lage an der gewundenen Straße liegende Luxushotel und bleibt so lange wie man will – so träumt man sich in die Ferne. Doch will man den Traum wahr machen, scheitert man leider schon am Auto, das kein cooles Cabrio ist. Statt über eine windungsreiche Traumstraße geht es über eine Autobahn. Und weil das Luxushotel pro Nacht etwa so viel kostet, wie man in der ersten Woche ausgeben will, ist man froh ein Häuschen dabei zu haben. Der Wohnwagen ist das Fluchtauto der 1950er bis 1970er Jahre. Es stand nicht nur für die Sehnsucht nach der Ferne sondern auch für den Komfort, in dem man sie erleben wollte. Der Wohnwagen als rollende Heimat.

Zu den Pionieren des Wohnwagen-Baus in Deutschland gehörten Erich Bachen und Erwin Hymer. Die Geschichte der von ihnen konstruierten Caravans kann man in Bad Waldsee im Erwin Hymer Museum erkunden. Man amüsiert sich nachsichtig über den Urahn des Wohnmobils, der aussieht wie ein geschrumpfter Bus. Man kichert über luxuriöse Wohnwagen in Turban-Form und spartanische Modell, die in Ausstattung und Komfort eher einer Biwak-Schachtel gleichen. Auf jeden Fall spielt man mit dem Gedanken, den Motor zu starten und einen Sehnsuchtsort anzusteuern. Die Exponate machen Lust auf die Flucht aus dem Alltag auch wenn deren Reifen beim Anfahren nicht so schön durchdrehen wie die von Bonds Sportwagen.