Als Reise-Endverbraucher, wie Paxe wie wir in der Tourismus-Branche auch gern genannt werden, muss man bereit sein für manches neudeutsch learning: Und so haben wir in Folge zu unserem Test des Hotel Finders von Google (hier geht es zum Beitrag) gelernt, dass ein Meta-Sucher nie die Live-Hotelpreise anzeigt sondern immer nur die im Cache gespeicherten. Und erst wenn der interessierte Gast in den Buchungsprozess einsteigt, werden die Zimmerpreise aktualisiert. Das sei ähnlich wie bei Meta-Flug-Buchungsmaschinen, etwa Swoodoo. Doch gebe es einen gravierenden Unterschied: Während Flugpreise über große Datenbanken abgefragt werden können, die mehrmals täglich Kapazitäten und Preise auf den neuesten Stand bringen, geben manche Hotels ihre Verfügbarkeiten und Zimmerraten noch per Hand ein. Und machen das manchmal nur einmal am Tag oder gar wöchentlich. Das erklärt, warum manche Preise so stark abweichen.
Da kann man nur sagen: Danke für die Info. Müsste die nicht auch irgendwo auf den Seiten des Hotel Finders zu finden sein (okay, billiger Kalauer hier)? Aber da steht nirgends, wie oft die Zimmerraten aktualisiert werden, oder dass manche Raten gar vorbehaltlich sind. Das aber ist doch für den Gast eine wichtige Info. In den Beispielen hat sich etwa gezeigt, dass der Hotel Finder das „Grand Elysee“ in Hamburg für einen Zimmerpreis ab 119 Euro angibt. Die billigste Hotelbuchungsmaschine verlangt dann 128 Euro. Okay. Neun Euro pro Tag sind nicht viel Geld, selbst in einer Woche macht das nur einen Preisunterschied von 63 Euro… Doch Google gibt dem Gast die Möglichkeit, die Liste der angezeigten Hotels nach Preisen zu sortieren. Wenn die aber nicht aktuell sind, was nützt das Listing? Und wo sind die Grenzen, die solche Abweichungen akzeptabel machen? Wir haben auch Preisunterschiede von 12 und 25 Euro pro Übernachtung gefunden.
Bleibt noch der Punkt, dass der Hotel Finder oft Äpfel mit Birnen vergleicht. Manche der angegebenen Zimmerpreise enthalten ein Frühstück, manche der angegebenen Raten enthalten die Möglichkeit einer kostenlosen Stornierung. Andere nicht. Auch das verfälscht das Ergebnis. Und der User, der eigentlich Gast werden will, hat doch einen Anspruch auf eine korrekte Preisangabe. Zumindest würde man gern irgendwo informiert werden, dass es sich um Näherungswerte handelt, nicht immer aber um den konkreten Zimmerpreis. Google aber schiebt den Schwarzen Peter den anderen zu: „Die angezeigten Preise bekommen wir von unseren Partnern zugeliefert“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens, „zu denen Hotelanbieter und Online-Reisebüros gehören. Wir bemühen uns dabei um ein größtmögliches Maß an Korrektheit.“ Doch hier macht es sich Google zu einfach. Zumindest aus Sicht derjenigen, die ein Zimmer schlicht nur buchen wollen – und völlig zu Recht nix wissen von Caches und Datenbanken und Aktualisierungen per Hand.