Er hat beim „nackten Paul“ auf dem Sofa gelegen und bei einem liebeskranken Inder, der bis nach Russland gereist ist, um seine Brieffreundin zu treffen, und sich dann doch nicht getraut hat, sie zu besuchen – ein halbes Jahr lang begleitete der Fotograf Malte Jäger mehrere Couchsurfer aus aller Welt bei ihrer Reise durch die Welt. Von Sofa zu Sofa. Für eines seiner Bilder erhielt er den World Press Photo-Award. Inzwischen ist seine Arbeit als Buch erschienen.
Susanne hat mit Malte ein Interview geführt (es ist auf der Website von ART zu lesen). Daraus erfahren wir, dass der Fotograf auch mit nervigen Typen unterwegs war, etwa einem vermögenden Geizhals, der um jeden Cent feilschte. Oder dass Malte zwei Surfer begleitete und die Couch nicht erreichte, auf der sie eigentlich die Nacht verbringen wollten, weil auch noch das einzige Motel ausgebucht war, mussten sich die drei in einer Daddelhalle die Nacht um die Ohren schlagen; mit Cola hielten sie sich wach. Vor allem aber zeigt das Interview, dass das wahre Erlebnis einer solchen Reise nicht das Sammeln von „Länderpunkten“ ist – sondern die Begegnung mit Menschen. Das müssen wir bei der Sabbatical-Planung berücksichtigen…